Eines Tages entdeckten Mia und Noah einen verwunschenen Garten hinter ihrem Haus. Er war überwuchert mit wilden Pflanzen und Büschen. “Das erforschen wir!”, rief Noah aufgeregt.
In der Mitte des Gartens stand eine alte Steinstatue, die halb von Efeu überwuchert war. Nur ihr Gesicht schaute noch hervor. Mia putzte das Gesicht mit ihrem Ärmel. Es war das Antlitz einer Frau.
“Ich bin Gaia, die Gärtnerin!”, erklang plötzlich eine Stimme. Mia und Noah fuhren erschrocken herum. Konnte die Statue sprechen?
“Seit Jahren schon pflege ich diesen Garten”, seufzte Gaia. “Doch nun bin ich alt und steif. Könnt ihr mir helfen?”
Die Geschwister nickten und machten sich voller Tatendrang an die Arbeit. Sie jäteten Unkraut, schnitten Büsche und gossen die welken Blumen. Doch plötzlich hielt Gaia sie auf.
“Stopp! Diese Pflanzen dürft ihr nicht entfernen!”, rief sie entsetzt. Mia und Noah verstanden nicht. “Aber das sind doch nur unschöne Unkräuter!”, sagte Mia verwirrt.
Gaia schüttelte ihren steinernen Kopf. “Für mich sind alle Pflanzen dieses Gartens wertvoll! Ihr habt einen Bias, eine Einseitigkeit. Ihr seht nur die vermeintlich ‘schönen’ Blumen.”
Beschämt erkannten Mia und Noah ihren Fehler. “Du hast recht, das war voreingenommen von uns. Wir werden in Zukunft genauer hinsehen!”, versprachen sie der weisen Gärtnerin.
Gaia lächelte zufrieden. Die Geschwister hatten eine wichtige Lektion gelernt: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Und Bias führt oft zu Voreingenommenheit.