Die rasante Entwicklung der digitalen Transformation: Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI)

Die rasante Entwicklung der digitalen Transformation: Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI)

Die digitale Transformation entwickelt sich in rasantem Tempo. Chancen und Risiken zu erkennen, um Geschäftsabläufe zu optimieren oder mit den sich verändernden Bedürfnissen der Verbraucher Schritt zu halten, ist für viele Unternehmen eine Herausforderung. Fast täglich werden sie mit neuen technologischen Lösungen konfrontiert, und viele davon haben mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu tun.

Von Nicolai Blonner, Leiter Großkundenvertrieb Deutschland, Alcatel-Lucent Enterprise

Künstliche Intelligenz kann nicht nur Prozesse effizienter machen, sie hat auch das Potenzial, unser Leben grundlegend zu verändern – mit weitreichenden Auswirkungen: von der Art und Weise, wie wir kommunizieren und lernen, bis hin zu den täglichen Abläufen in Unternehmen.

Auch wenn die künstliche Intelligenz, trotz aller Fortschritte, noch in den Kinderschuhen steckt, so entwickelt sie sich doch rasant weiter. 35 Prozent aller Unternehmen nutzen sie bereits, so die Ergebnisse des “IBM Global AI Adoption Index” 2022. Und der Launch von Chat GPT wird auf diese Entwicklung mit Sicherheit wie ein Booster wirken und die Anwendungszahlen weiter erhöhen.

Wurde KI lange als Science-Fiction abgetan, gibt es mittlerweile zahlreiche reale Anwendungsfälle. Die Geschwindigkeit, mit der KI Daten abrufen und analysieren kann, bietet völlig neue Chancen für das Unternehmenswachstum, die Verbesserung der Effizienz und die Steigerung der Produktivität.

Mit diesen Chancen gehen jedoch auch Risiken einher, die Unternehmen erkennen und in Griff bekommen müssen, um erfolgreich zu sein. Datenschutz, Cybersicherheit und ethische Fragen sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Unternehmen bei der Umsetzung einer KI-Strategie stellen müssen.

Prozessoptimierung, Produktivitätssteigerung, Fehlervermeidung

Von den Unternehmen, die KI bereits anwenden, nutzen sie 44 Prozent zur Rationalisierung von Abläufen. KI kann dazu beitragen, die Produktivität zu steigern, indem sie Mitarbeitern freie Zeitfenster verschafft und damit ein konzentrierteres Arbeiten ermöglicht. Zudem erhöhen große Datenmengen, welche die KI in kurzer Zeit sammeln und analysieren kann, die Zuverlässigkeit. Anhand der gesammelten Daten erkennt die KI Muster, die das menschliche Auge leicht übersieht. Dies ist besonders wertvoll, um Fehler zu minimieren, die sich bei manueller Durchführung der Prozesse schnell einschleichen können.

Neben der Datenanalyse kann KI auf der Grundlage der gesammelten Erkenntnisse Vorhersagen und Empfehlungen für künftige Maßnahmen treffen. Dies kann nicht nur zur Verbesserung der Effizienz beitragen, sondern auch helfen, einen Wettbewerbsvorteil zu behalten oder zumindest zu verhindern, dass Unternehmen hinter ihre Konkurrenten zurückfallen.

Vorteile für alle Sektoren und Branchen

Von den Vorteilen der KI können nahezu alle Sektoren und Branchen profitieren, vom Einzelhandel über Logistik und Lieferkettenmanagement bis hin zum Gesundheits- und Bildungswesen. KI kann den Lieferverkehr in der Logistik rationalisieren, die Lieferzeiten verkürzen und gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch reduzieren.

Wer generative KI im Bildungswesen einsetzt, um adaptive Lernumgebungen zu schaffen, die sich an den Bedürfnissen und Fähigkeiten der einzelnen Schüler orientieren, ermöglicht eine gezieltere Unterstützung und bessere Ergebnisse. Technologiefortschritte wie diese haben das Potenzial, ganze Branchen zu verändern.

Großes Potential im Gesundheitswesen

Einer der Bereiche mit dem größten Potenzial ist das Gesundheitswesen. KI eröffnet spannende Möglichkeiten, indem sie Quellen wie handschriftliche Rezepte und Aufzeichnungen von Patientengesprächen in Daten umwandelt, die helfen können, Risiken zu erkennen und Entscheidungen zu treffen. Die Bedeutung der KI liegt darin, die wichtigsten Details herauszufiltern, anstatt die Endnutzer – in diesem Fall das medizinische Fachpersonal – mit einer Datenflut zu konfrontieren.

Netzwerk- und Cybersicherheit gewährleisten

Bei der Einführung neuer Technologien ist immer eine gewisse Vorsicht geboten, insbesondere angesichts der enormen Möglichkeiten und Potenziale, die KI bietet. Unternehmen müssen sich der Herausforderungen, die mit der Implementierung von KI verbunden sind, bewusst sein und sich die für die Verwaltung von KI-Systemen erforderlichen Fähigkeiten aneignen, ehe sie sich voll und ganz auf diese Technologie einlassen.

KI ist auf Daten angewiesen: Je besser die Qualität der Daten ist und je mehr Daten der KI zur Verfügung steht, desto besser kann sie die damit verbundenen Aufgaben erfüllen. Aufgrund dieser Abhängigkeit von großen Datenmengen sind KI-Systeme jedoch besonders anfällig für Angriffe von Cyber-Kriminellen. Cyberangriffe haben in den vergangenen Jahren zugenommen, und geben Anlass zur Sorge, was die Sicherheit von Unternehmensdaten betrifft.

Um dem entgegenzuwirken, sind verstärkte Anstrengungen im Bereich der Netzwerk- und Cybersicherheit erforderlich. Dazu gehört auch die Aktualisierung von Regeln und Vorschriften zum Schutz bestimmter Informationen. Unternehmen müssen aber auch transparent machen, wie und wofür sie Daten verwenden und wo sie eingesehen werden können. Überprüfbarkeit, Verantwortlichkeiten und Sicherheit müssen gewährleistet sein, um das Vertrauen aufrecht zu erhalten.

Maschinelles Lernen darf nicht Vorurteile verstärken

Menschliche Eingriffe in KI-Algorithmen können Einfluss auf Daten haben und zu falschen Annahmen und Voreingenommenheit führen – was Ziele der Inklusion und Vielfalt gefährdet. Es liegt in der Verantwortung von Unternehmen, proaktiv dafür zu sorgen, das maschinelle Lernsysteme (ML) aufgrund falscher Annahmen nicht Vorurteile verstärken. Dies kann Auswirkungen auf viele Unternehmensbereiche haben, von wirtschaftlichen, sozialen und Governance-Initiativen (ESG) bis hin zu HR-Prozessen wie der Personalbeschaffung, wo Vorurteile in Bezug auf Herkunft oder Geschlecht KI-Einstellungstools beeinträchtigen können.

Die Komplexität des Umgangs mit Daten darf nicht unterschätzt werden. Die Umfrage von IBM, an der sich 7.500 führende Unternehmen aus aller Welt beteiligten, förderte zutage, dass es nahezu zwei Drittel der befragten Unternehmen an Fähigkeiten mangelt, um vertrauenswürdige KI zu entwickeln und zu verwalten.

Ehe der Einsatz von KI und maschinellem Lernen zur Auswertung und Analyse von Daten in Erwägung gezogen wird, muss deshalb eine gründliche Ausbildung der Mitarbeiter erfolgen. Unter Umständen ergibt es auch Sinn, diese Aufgabe an Spezialisten auszulagern, die spezielle Kenntnisse im Umgang mit KI-Software und -Tools haben.

Vorteile überwiegen die Nachteile

Für eine erfolgreiche Implementierung sollte KI vollständig in das Netzwerk eines Unternehmens integriert und nicht als eigenständige Technologie betrachtet werden. Die Verwendung einer für die Bedürfnisse des Unternehmens geeigneten Infrastruktur erleichtert die reibungslose Einführung von KI und ermöglicht die Automatisierung von Routineaufgaben, die Datenerfassung und -analyse und vieles mehr, sodass sich die Mitarbeiter letztlich auf übergeordnete Aufgaben konzentrieren können.

Entscheidend ist auch, dass Unternehmen Transparenz und Zusammenarbeit fördern und regelmäßige Schulungen anbieten, um sicherzustellen, dass die Technologie optimal genutzt wird.

Die Vorteile der KI überwiegen die Nachteile, wenn ihre Integration effektiv geplant wird, um jegliche Risiken zu minimieren. KI bietet Unternehmen die Möglichkeit, umfangreiche Datenanalysen durchzuführen und Wissen zu teilen, wozu bisher

Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Technologieanbietern erleichtert die Einführung von KI erheblich. Dies steigert die Effizienz und senkt gleichzeitig die Kosten. Darüber hinaus führt die Implementierung von KI zu einer Verbesserung der Endnutzerangebote und trägt somit dazu bei, einen Wettbewerbsvorteil aufzubauen und/oder zu erhalten.

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