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Der Problem-Baum mit den unsichtbaren Wurzeln

Ich 17 Jahre alt – ein typischer Nachmittag 

Während mein Vater Reden hielt, besorgte ich Milch, Brot und Wurst in der nahen Stadt. Es machte mir Spaß mit dem Fahrrad unterwegs zu sein und ich dachte eine wichtige Aufgabe auszuführen. Meine Geschwister warteten zu Hause. „Du bist der Große, du kümmerst dich“, sagte man mir – als wäre Verantwortung ein Ersatz für Aufmerksamkeit. In der Schule hieß es: „Dein Vater ist so erfolgreich, warum schaffst du nicht mal das Klassenziel?“ Ich zuckte mit den Schultern. 

Der Problembaum

Die Wurzeln (Ursachen): Ein Vater aus Papier: Die Zeitungsartikel über sein Wirken stapelten sich, sein Lob nicht. Pflichten statt Kindheit: Ich war Brückenbauer – zwischen Geschwistern, Mutter und Hausaufgaben, die ich selbst nicht verstand. Lernen ohne Sinn: Warum Vokabeln büffeln, wenn ich stattdessen Fahrradspeichen reparieren oder herausfinden konnte, wie die Stereoanlage meines Freundes funktionierte? 

Wahre Wurzel: Ein leerer Stuhl am Küchentisch – und die stille Frage: Bin ich nur nützlich, wenn ich funktioniere? 

Der Stamm (Kernproblem): „Potenzial vorhanden, Leistung ungenügend“, stand in Rot im Zeugnis. Der Stamm war dick, hartnäckig: Akademische Gleichgültigkeit. Nicht aus Dummheit, sondern aus Überdruss. Warum kämpfen, wenn niemand sah, wie ich nachts Kabel durch unser Baumhaus legte oder meiner kleinen Schwester Angst vor Mathe nahm? 

Die Äste (Folgen): Zensuren, die wie Schlagzeilen klangen: „Wieder nur eine 4? Dein Vater würde…“ Lehrer, die mich als „praktisch begabt, aber träumend“ abstempelten. Ein Selbstbild, das zwischen „Ich kann Dinge reparieren!“ und „Warum bin ich nie gut genug?“ schwankte. 

Der Lösungsbaum

Der Funke (Erkenntnis): Dann kam Frau F. ihre Erdkundestunden weckten Neugier. Sie erzählte von fernen Ländern, anderen Wirtschaftssystemen und vermittelte so einen anderen Blick auf die Welt. „Erkläre mir, wie du dir die Zusammenhänge vorstellst“, sagte sie – nicht als Prüfung – die kam später beim Abi Kolloquium – sondern aus echtem Interesse. Plötzlich waren Wirtschaftskreisläufe und Handelsketten keine abstrakten Begriffe mehr, sondern greifbare Realität. Sie sah nicht den „Sohn des Politikers und Unternehmers“, sondern den Jungen, der in seiner Freizeit Mopeds auseinanderschraubte. 

Neue Triebe (Lösung): Frau F. verwandelte Theorie in Praxis: Wir analysierten Wirtschaftskreisläufe anhand lokaler Unternehmen. Sie verknüpfte theoretische Modelle mit praktischen Beispielen aus unserem Alltag. Plötzlich waren meine „Ablenkungen“ – Sport, Technik, Verantwortung – kein Makel mehr, sondern der Schlüssel. „Lernen ist wie Radfahren“, sagte sie einmal. „Man muss spüren, wohin es geht.“ 

Der Baum heute: Aus dem „träumenden Praktiker“ wurde ein Unternehmer. Aus den Pflichten für meine Geschwister wurde eine Stärke: Ich leitete Teams, baute Häuser aus Stein statt aus Hausaufgaben und entwickle Anwendungen für Menschen. Manchmal, wenn mein Vater heute stolz meine Projekte betrachtet, frage ich mich: Hat er je die Kabel unter der Oberfläche gesehen – die mich mit Frau F., mit meinem jüngeren Ich, verbinden? 

Epilog: Manche Bäume wachsen nicht in den Himmel, weil die Wurzeln nach Antworten suchen. Doch wenn jemand den Rost an den Wurzeln erkennt und ihn in Werkzeuge verwandelt – dann wird selbst der krummste Stamm zum Träger für neue Brücken. Die Problem Tree Analyse hätte mir damals geholfen, meine Situation klarer zu sehen. Heute weiß ich: Jedes Problem hat seine Wurzeln, seinen Stamm und seine Zweige. Manchmal braucht es nur einen anderen Blickwinkel, um aus Hindernissen Chancen zu machen.

Die Problem Tree Analysis im Branding und in der Selbstreflexion ist ein starkes Tool, um Klarheit über Herausforderungen und Wachstumsbarrieren zu gewinnen. Sie hilft dabei, Hindernisse in der Positionierung aufzudecken und gezielt Lösungen zu entwickeln.


1. Problem Tree für Branding

Ziel: Verstehen, warum eine Marke nicht funktioniert oder sich nicht klar positioniert.

Beispiel: Dein Branding erreicht nicht die gewünschte Zielgruppe.

  • Hauptproblem (Stamm des Baumes):
    • „Meine Marke ist nicht klar positioniert.“
  • Ursachen (Wurzeln):
    • Unklare Markenbotschaft
    • Fehlendes klares Werteversprechen
    • Zielgruppe nicht klar definiert
    • Inkonsistente Kommunikation
    • Fehlendes Vertrauen/Authentizität
  • Auswirkungen (Äste/Zweige):
    • Wenig Sichtbarkeit
    • Kaum Kundenanfragen
    • Keine klare Abgrenzung zur Konkurrenz
    • Schwaches Vertrauen in die Marke

👉 Lösungsansatz: Nachdem der Problembaum steht, kann daraus ein „Lösungsbaum“ entstehen, indem du Ursachen in strategische Maßnahmen verwandelst:
💡 Unklare Markenbotschaft → Klare Positionierung erarbeiten
💡 Zielgruppe unklar → Ideale Kundenanalyse (Persona)
💡 Inkonsistente Kommunikation → Einheitliches Markenkonzept entwickeln


2. Problem Tree für Selbstreflexion

Ziel: Eigene Blockaden und innere Konflikte verstehen, die persönliche Weiterentwicklung und Authentizität behindern.

Beispiel: Du fühlst dich unsichtbar oder nicht genug geschätzt.

  • Hauptproblem (Stamm des Baumes):
    • „Ich werde nicht als Experte wahrgenommen.“
  • Ursachen (Wurzeln):
    • Angst vor Sichtbarkeit
    • Zweifel an der eigenen Kompetenz
    • Kein klares Personal Branding
    • Zu breites Angebot ohne klare Spezialisierung
    • Fehlende Konsistenz in der Selbstvermarktung
  • Auswirkungen (Äste/Zweige):
    • Kaum Anfragen oder Kunden
    • Unsicherheit bei der Außenkommunikation
    • Geringe Preise/fehlende Wertschätzung
    • Mangelndes Selbstvertrauen

👉 Lösungsansatz: Auch hier wird ein Lösungsbaum erstellt, indem Ursachen in Handlungen überführt werden:
💡 Angst vor Sichtbarkeit → Gezieltes Storytelling üben
💡 Zweifel an Kompetenz → Eigene Erfolge bewusst reflektieren & sichtbar machen
💡 Kein klares Personal Branding → Klaren USP definieren


Wie kannst du das für dich nutzen?

1️⃣ Erstelle deinen eigenen Problembaum: Zeichne oder visualisiere dein zentrales Problem, die Ursachen und die Folgen.
2️⃣ Analysiere die Kernursachen: Fokussiere dich auf die Ursachen mit dem größten Hebel.
3️⃣ Transformiere es in einen Lösungsbaum: Jede Ursache wird zu einer konkreten Lösung oder Strategie.
4️⃣ Priorisiere die Maßnahmen: Welche Veränderung hat den größten Impact? Setze zuerst hier an.

Visualisierung der Problem-Tree- Analyse an einem fiktiven Beispiel

Visualsierung Problem Tree Analyse

Hier siehst du die visuelle Darstellung der Problem Tree Analysis für Branding & Selbstreflexion.

  • Rot (Stamm): Das Hauptproblem → „Ich werde nicht als Experte wahrgenommen“
  • Blau (Wurzeln): Ursachen → Warum tritt dieses Problem auf?
  • Grün (Äste/Zweige): Auswirkungen → Was passiert durch das Problem?

Diese Struktur hilft dir, gezielt die Ursachen zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln.

joze

Ich unterstütze ambitionierte Führungskräfte und Professionals dabei, ihre persönliche Marke durch den gezielten Einsatz von Künstlicher Intelligenz aufzubauen und zu stärken. Mit einer einzigartigen Kombination aus technologischem Know-how und kreativer Expertise helfe ich meinen Kunden, sich als unverwechselbare Persönlichkeiten in ihrer Branche zu positionieren, Sichtbarkeit zu erlangen und nachhaltig beruflichen Erfolg zu erzielen. Dabei stehe ich als Sparringspartner zur Seite und entwickle gemeinsam mit ihnen maßgeschneiderte Strategien, die Technologie und Authentizität vereinen – für eine Marke, die wirklich wirkt.

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